Gesundheit und ihre Bedeutung
„Gesundheit ist nicht alles, aber ohne Gesundheit ist alles nichts!“
Ein Sprichwort, das aktuell war, ist und bleibt! Gesundheit ist in aller Munde, in allen Medien und immer präsent - vor allem dann, wenn sie uns, aus welchen Gründen auch immer, abhandengekommen ist. Als selbstverständlich gegeben wissen wir ihren Wert meist erst dann zu schätzen, wenn wir krank sind. Zu allen Zeiten war Gesundheit die Voraussetzung, um für den eigenen Lebensunterhalt sorgen zu können, eine gewisse Position in der Gesellschaft zu haben und letztlich um zu überleben. Somit hat sie eine existentielle Komponente. Ohne sie ist vieles nur halb so viel, wenn nicht gar nichts wert.
Die WHO definiert sie als „Zustand des vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlergehens und nicht nur das Fehlen von Krankheit oder Gebrechen". Hier kommt ein weiterer Aspekt von Gesundheit hinzu: Wohlbefinden… in möglichst vielen Lebensbereichen.
In einer Zeit, die von Wohlstand und Gewinnmaximierung geprägt ist, wird sie mehr und mehr zum Wirtschaftsfaktor. Der zunehmende Zeitmangel führt oft zum schnellen Griff nach der gesundmachenden oder gesundhaltenden Pille. Laut Ärztezeitung betrug der Gesamtumsatz von Gesundheitsprodukten im Zeitraum April 2013 bis März 2014 knapp 50 Milliarden Euro. Ein so wichtiges Gut wie die Gesundheit wird so mehr und mehr aus der Hand gegeben.
Wer krank ist, braucht Hilfe, auch durch Medikamente, die teilweise lebenserhaltend sind. Dennoch sollten wir uns klar machen, dass wir selber sehr viel dazu beitragen können, gesund und leistungsfähig zu bleiben.
Damit das gelingen kann, sind zwei Faktoren von besonderer Bedeutung: Achtsamkeit und Zeit.
Achtsamkeit bedeutet in diesem Zusammenhang das Gewahrsein im Hier und Jetzt, für die eigenen Bedürfnisse und das, was uns gut tut. Sie ist die Grundvoraus-setzung, um die Signale unseres Körpers richtig zu deuten. Achten Sie doch heute beim Essen einmal ganz bewusst darauf, was Ihr Körper „bestellt“. Ist es der leckere Salat, der frisch, bunt und knackig in der Schüssel liegt oder ist Ihnen heute eher nach einer warmen Suppe? Haben Sie Lust auf einen knackigen Apfel oder soll es die verlockende Praline sein? Gehen Sie davon aus, dass Ihr Körper genau „weiß“ was er gerade braucht, und das muss nicht das sein, was Ihr selbst auferlegtes Ernährungsprogramm Ihnen vorgibt. Ich selber habe mich über Jahre gefragt, warum ich im Winter lieber Gekochtes esse und komme mehr und mehr zur Überzeugung, dass mein Körper, der ohnehin schnell friert, die Wärme von innen braucht.
Zeit - dieses kostbare Gut ist Mangelware geworden. Zeit-Effizienz bestimmt unseren Alltag. Anstatt uns in einem natürlichen, gesundheitsförderlichen Rhythmus zu bewegen, ist unsere Zeit getaktet… und die Taktzahl wird immer höher. Muse, Entspannung und Genuss haben bei dieser Frequenz keinen Platz mehr. Doch genau das ist es, was wir brauchen, um gesund zu bleiben. Wie gut tut es, an einem schönen Platz zu verweilen!? Wann hatten Sie das letzte Mal Lange-Weile? Vielleicht öffnen Sie heute Ihren Blick und verweilen kurz oder etwas länger bei einer bunten Blumenwiese am Rand der Straße!? Oder Sie nehmen sich für den nächsten Sonntag einfach mal nichts vor und spüren nach, wie lange eine Weile sein kann.